#14 Dr. Wolfgang Petritsch – Wie man als Diktator eine Demokratie einrichtet

Wolfgang Petritsch ist Diplomat, Politiker und Schriftsteller. Aufgewachsen in Glainach, im slowenischsprachigen Teil von Kärnten, als Sohn von Wirtsleuten, lernte er schon von klein auf zwei Sprachen und Kulturen kennen. Er studierte in Wien Geschichte, Germanistik und Politwissenschaft und war von 1977 bis 1983 Sekretär und Pressesprecher des damaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky. Er wurde 1997 zum österreichischen Botschafter in Belgrad ernannt, und diente von 1998 und 1999 als EU-Sonderbeauftragter für das Kosovo, wo er den Wiederaufbau des vom jugoslawischen Bürgerkrieg versehrte Land übersah. Er ist auch Präsident der Marshallplan Foundation, die u.a. den Austausch von StudentInnen, ProfessorInnen und ForscherInnen zwischen den USA und Österreich fördert.

Viel mehr Details zu seinem umfangreichen Wirken und Schaffen finden sich auf seiner Website.

In diesem Gespräch schildert Wolfgang seinen Werdegang, die Besonderheiten einer Kindheit im  slowenischsprachigen Teil Kärntens, und seine Arbeit mit dem legendären österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky. In seiner Rolle als EU-Sonderbeauftragter für das Kosovo erzählt Wolfgang, welche Herkulesaufgabe auf ihn zugekommen war, in einer Rolle, die ihm absolute Autorität gab und die ihn zwang, einen gewählten Premierminister und 120 Politiker zu entlassen. Zum Abschluss gehen wir auch auf die Chancen und Risiken neuer Technologien ein, nicht zuletzt weil er in seinem Buch Epochenwechsel bereits 2018 eine Einrichtung einer Internationalen Agentur für Künstliche Intelligenz, ähnlich der Internationalen Atomenergie Behörde (IAEA), forderte.

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#13 Simone Harre – Ist in China das Glück ein Vogerl?

Simone Harre ist Schriftstellerin und Glücksforscherin. Aufgewachsen in Freiburg studierte sie Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Kunstgeschichte in Erlangen und Köln. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt sie sich mit Glück, forscht danach und interviewt dazu Menschen in Deutschland und China.

In diesem Gespräch gehen wir auf ihren Werdegang ein, sowie die Erlebnisse in China in den Interviews mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Wir plaudern über den technologischen Fortschritt in China, den Mao-Doppelgänger, die Einstellung der Chinesen zu Wohltätigkeit und die ganze Dynamik des Landes, allerdings doch mit der Erkenntnis der Interviewten, dass sie sich immer mehr Fragen zu Glück und dem Sinn stellen. Simone erzählt auch von der deutschen Stadt Qingdao, sowie was Glück ist und wie Deutsche und Chinesen dieses sehen und zu erreichen versuchen.

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#12 Viktor Mayer-Schönberger – Von Denkrahmen und Hofnarren im Weltall

Viktor Mayer-Schönberger ist Professor am Oxford Internet Institut, studierte Jus und gründete im zarten Alter von 20 Jahren die erfolgreiche Softwarefirma Ikarus zu einer Zeit, als der Begriff Start-Up noch nicht existierte Nach Forschungsaufenthalten in Harvard, Singapur und Graz lehrt und forscht er nun in Oxford zu  Internet Governance and Regulation. Er ist der Autor mehrerer Bücher zu Big Data, Datenschutz und Denkmodellen. Er ist auch Mitglied im Digitalrat der Deutschen Bundesregierung.

In diesem Gespräch gehen wir auf seinen Werdegang ein, der ihn Jus studieren ließ, plaudern über seine Teilnahme an Physikolympiade und einem Programmierwettbewerb, und wie er eine Softwarefirma gegründet hat. Danach diskutieren wir die Themen, die er in seinen bisherigen Büchern behandelt hat, wo er auf das Recht vom Vergessenwerden oder einem Fokus auf Datennutz statt Datenschutz plädiert, und in seinem neuesten Buch mit seinen Koautoren vorstellt, wie ein alternatives Framing, also alternative Gedankenmodelle zu neuen Ideen in unsicheren Zeiten führen können.

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#11 Francis Kremer – Wenn ein Deutscher durch China radelt

Francis Kremer 福兰 ist Deutscher, der seit einigen Jahren in China lebt und in seinem China Flexpat-Podcast Deutsche über deren Leben in interviewt. Er arbeitet bei einem Maschinenbauunternehmen, das als Zulieferer für die starke chinesische Elektroautoindustrie dient.

In diesem Gespräch gehen wir auf das Leben in China und das Arbeitsleben im Reich der Mitte für einen  deutschen Ex-Patriat ein. Auch, was es heißt durch China zu radeln und wie man mit chinesischen Schwiegermüttern umgeht.

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Der Finanzminister und sein “Wenn ein anderer Eindruck entstanden ist, tut mir das leid…”

Der österreichische FinanzministerGernot Blümel (ÖVP) steht unter Beschuss. Der Verfassungsgerichtshof hat den Minister im Rahmen des parlamentarischen “Ibiza”-Untersuchungsausschuss aufgefordert, E-Mails aus dem Ministerium zur Untersuchung zu liefern. Der Untersuchungsausschuss wurde nach einem devastierenden Video einberufen, der zum Sturz der Regierung Kurz I geführt hatte, weil der damalige Bundeskanzler und FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache darin zu sehen ist, wie er einer vermeintlichen Oligarchentochter gemeinsam mit seinem damaligen Klubobmann und Nationalratsabgeordneten Johann Gudenus, verschiedene Angebote macht, die sich um Wahlbeeinflussung und staatliche Auftragsvergabe drehen.

Im Rahmen des Untersuchungsausschuss wurden dabei weitere fragwürdige Details über Postenvergaben in der ÖVP-FPÖ-Koalitionsregierung (Kurz I) bekannt, die zur Aufforderung nach Lieferung der E-Mails aus dem Finanzministeriums führte und möglicherweise für die ÖVP kompromittierende Inhalte haben könnten.

Erst nach Fristablauf und verfassungsrechtlich gesicherter Androhung durch den Bundespräsidenten in seiner Rolle als Exekutor, in solch einem Fall die Akten durch das österreichische Bundesheer einzuholen, lieferte Blümel die Akten. Tausende E-Mails auf 65.000 Seiten ausgedruckt in Kartons scheinbar auch nicht geordnet. Die verspätete Ablieferung ist ein einmaliges Ereignis in Österreich, das Experten zufolge einen Verfassungsbruch darstellt.

Der Finanzminister wurde in die ZIB2, Österreichs wichtigster Nachrichtensender im größten Fernsehsender, eingeladen und von Armin Wolf dazu befragt. Hier ist das gesamte Interview:

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#10 Clemens Wasner – Natürliche Dummheit und Künstliche Intelligenz

Clemens Wasner ist Österreicher, der ein Jahrzehnt in Japan und China gelebt hat, und nun in Wien CEO des von ihm gegründeten Unternehmen für künstliche Intelligenz Enlite.ai ist, und mit AI Austria Konferenzen zu angewandter KI organisiert und auf europäischer Ebene die EU Kommissione berät.

In diesem Gespräch tauchen wir in künstliche Intelligenz und die Szene in Österreich im Speziellen und in Europa im Allgemeinen ein, und diskutieren unter anderem, warum wir uns so schwer mit Digitalisierung tun und Japan oder China weniger Technologieskepsis zeigen als wir Europäer.

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Ein Rücktritt und eine Nicht-Entschuldigung – Die PlagiatsAffäre Christine Aschbacher

Mitten in der schwersten Pandemie seit 100 Jahren, mit einer Wirtschaftskrise bei der viele Selbständige, Berufstätige und Familien um ihre Existenz kämpfen, fällt dem Arbeitsministerium eine bedeutende Rolle zu, wie die Sicherstellung von Kurzarbeit, dem Arbeitnehmerschutz oder Vermittlung von Arbeitsplätzen in den sogenannten systemrelevanten Berufen.

Unter dem österreichischen Ministerium fallen gleich drei Kategorien zusammen: Arbeit, Familie und Jugend. Das bedeutet auch den Schutz in solch einer Krisensituation von besonders gefährdeten Arbeitnehmern wie Schwangeren, aber auch Familien mit Kindern und deren speziellen Situation mit schulpflichtigen Kindern, die von zuhause dem Schulunterricht folgen müssen, während die Eltern vielleicht selbst in ihren Jobs unabkömmlich sind und die Kinder nicht betreuen können.

Mit anderen Worten: einem zuständigen Minister wird einiges abverlangt. Gerade in dieser Situation wünscht man sich – und darf sich in einem Land wie Österreich auch erwarten – kompetente Leadership. Immererhin geht es um nichts weniger als die Existenzgrundlagen von vielen Menschen in Österreich.

Auftritt: Christine Aschbacher

Wäre da nicht die ÖVP-Ministerin Christine Aschbacher. Sie stammt aus einer Familie, aus deren Reihen mehrere ÖVP-Politiker stammen und die innerhalb der Partei gut vernetzt ist. Und das scheint auch schon die einzige Qualifikation für den Job als Arbeitsministerin gewesen sein.

Aufgefallen ist Aschbacher nämlich schon im März 2020, zu Beginn der COVID-Krise als in die ZIB2 geladen worden war. Ihr Auftritt dort war gelinde gesagt eine Katastrophe. Ohne eine einzige Frage der ZIB2-Moderatorin zu beantworten wiederholte sie mechanisch wie ein Roboter einstudierte Sätze, die nichts mit den Fragen zu tun hatten.

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2020: Mein Jahr der Bücher

Bücher sind ein wichtiger Bestandteil meines Seins, ja ich möchte sogar sagen, ich definiere mich durch sie. Nicht nur lese ich schon seit früher Jugend gerne, seit fast zwei Jahrzehnten schreibe ich auch Bücher, im Schnitt eines pro Jahr.

Seit zwei Jahren führe ich eine eigene Liste (als Google Sheet und nun auch auf Librarything), welche Bücher und Magazine ich gelesen habe. 2019 kam ich dabei auf einen Stand von 216 Büchern, Comics und Magazinen, geordnet nach Kategorien: 117 Comics (vorwiegend französische) und 56 Sachbücher, ein paar Biographien, Bildbände und sogar Kinderbücher. Die meisten las ich auf meinen Reisen, und davon gab es 2019 so einige. Insgesamt 10 mal war ich in Europa, und auf jedem Trip konnte ich zwei bis vier Sachbücher lesen. Und ja, ich schleppe die Bücher wirklich in gedruckter Form mit mir herum, nicht in digitaler. Und sie zieren meine Wohnung. Ich habe wohl an die 3.000 Bände auf zwei Zimmer über sieben Regale verteilt.

Als Autor sind Bücher auch Arbeitsunterlagen und Inspiration. Wie ein Filmemacher Filme schaut, Künstler selbst Galerien und Aufführungen besuchen, genauso muss ein Autor lesen. Ich selbst lese zwischen zwei und vier Stunden täglich, und dieselbe Stundenzahl wende ich beim täglichen Schreiben auf. Unter normalen Umständen wäre ich dabei ein Kaffeehausliterat, der Bücher im Kaffeehaus liest und schreibt. Dieses Jahr war das nur von zuhause möglich, trotzdem erhalte ich mir den Kaffeehaus-Vibe mit artgerechter Anrichtung meines Kaffees im Wiener Stil.

Café & Literatur (Instagram)
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Wie können Männer Frauen gegen Cyberbullying helfen?

Als recht aktiver Benutzer aus sozialen Medien kommen einem ja auch hin und wieder ein Troll oder ein Kommentar unter, die Zweifel an der Entwicklung des Menschen aufkommen lassen. Als weißem Mann erscheint mir das eher lästig, doch scheue ich nicht vor dem Ausfechten eines Strauß zurück. Rhetorisch musste ich mich schon in der Vergangenheit behaupten, nämlich als die zweite Hälfte meines Forschungsprojektes für die Dissertation einen Personalwechsel bei der sponsernden Firma unterging und plötzlich Politik statt Sachlichkeit im Vordergrund standen, und gleich mehrmals während meines Militärdienstes. Auch da versuchten mehrere Personen durch Mobbying und Bullying ihren Willen durchzusetzen. Blöd nur, wenn man in der Mitte sitzt.

Fall 1: Frauen aus Kultur, Forschung und Politik

Das ist allerdings kein Vergleich zu dem, was ich beobachte, wenn es Frauen die Betroffenen sind. Seit einiger Zeit folge ich – nach Aufruf des deutschen Cartoonisten Ralph Ruthe, der auf Twitter fragte, welchen interessanten Twitter-Accounts von Frauen er folgen solle – ein paar dieser interessanten Accounts. QuattroMILF, Natascha Strobl oder die amerikanische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez sind dabei einige dieser Frauen. Die erste, Jasmina Kuhnke, ist vierfache Mutter mit deutsch-afrikanischen Wurzeln und Comedy-Schreiberin und Comedienne, die sich mit scharfer Zunge gegen Rassismus – den sie selbst hautnah erlebt – gegen Rassisten und Nazis einsetzt. Natascha Strobl ist österreichische Politikwissenschaftlerin, Autorin, Analystin, Publizistin und vor allem eine Expertin zu Rechtsextremismus und Politik, die messerscharf die Logik und rhetorischen Kniffe von rechten Altherrenrunden, Politikern, Donnerweibern und sonstigen rechten Recken zerlegt. Alexandria Ocasio-Cortez, bekannt auch unter ihrem Kürzel AOC, wiederum ist die jüngste Kongressabgeordnete der demokratischen Partei mit puerto-ricanischen Wurzeln, die sich aus der Armut durch Kellnerinnenjobs und als Jahrgangsbeste im Studium in die Politik hinaufgearbeitet hat.

Allen drei Frauen ist gemein, dass sie sehr selbstbewusst sind, Experten in ihrem Gebiet, redegewandt und unheimlich klug. Ihren Positionen, Argumenten und Aussagen kann ich zumeist zustimmen, und wenn nicht, dann finde ich diese jedenfalls sehr interessant. Drei sehr interessante Frauen, deren Beiträge ich sehr inspirierend und als Bereicherung empfinde.

AlphaSophia and me

FUTURE MINDSET:
Wie man die Zukunft vorhersagt und designt

Wie können wir die Zukunft vorhersagen und uns besser auf sie vorbereiten? Das ist eine Frage, die sich viele Unternehmen stellen, die auch für die persönliche Zukunft Konsequenzen hat.

Dieser Online-Kurs lehrt eine Reihe von Werkzeugen, mit denen Kursteilnehmer Anzeichen für das, was kommen könnte, selbst entdecken können, wie man die Zukunft beeinflussen kann um heute bessere Entscheidungen treffen zu können.

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Elektrokontakt: Die nostalgische Wikipedia für Kinder

Im 21. Jahrhundert gehen Kinder und Jugendliche ganz natürlich mit digitalen Instrumenten um. YouTube oder Alexa daheim sind die Helferlein, wenn sie fragen haben. Ist das für Erwachsene die Wikipedia oder vielleicht sogar noch ein Buch, sind die jüngeren schon weiter gezogen.

In meiner Kindheit gab’s zwar kein iPad und YouTube, aber zumindest etwas, was wir schon damals für ziemlich cool hielten. Es handelte sich um ein Spiel namens Elektrokontakt der 1857/1858 gegründeten Druckerei, später Spieleverlag, Stockinger und Morsack (STOMO). Von diesem Hersteller stammt auch das in Österreich sehr bekannte Das kaufmännische Talent (DKT), ein Ableger des amerikanischen Monopoly.

Das Spiel Elektrokontakt kam mit einigen Themenreihen mit jeweils fünf oft sehr liebevoll gestalteten Blättern. Bei jedem Objekt auf dem Blatt waren Löcher angebracht, die, wenn man sie in die Schachtel legte, einen Metallkontakt darunter sichtbar machten. Mit zwei über Kabel verbundenen Stiften galt es, die jeweils richtigen Objekte und Antworten zu finden. War die richtige Antwort ausgewählt, leuchtete ein kleines Lämpchen oben an der Schachtel auf.

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