Großes Kino waren die Film Noir in den 50er und 60er Jahren, die Schauspielern wie Alain Delon oder Jean Gabin oft erst zu ihrem Ruhm verhalfen. Auch heute, mehr als ein halbes Jahrhundert später, haben diese Filme nichts an ihrer Ausstrahlung verloren. Kein Wunder, dass immer wieder dieser Filmstil zitiert wird, nicht nur im Kino, sondern auch in Comicalben wie Noir Burlesque von Enrico Marini.
Die Geschichte, angesiedelt im New York der 1950er Jahre, handelt vom Gangster Slick, der mit Routine seine Überfälle begeht und die Frauen verführt, aber auch jede Menge Missgunst und den Neid anderer zwielichtiger und mächtiger Gestalten der Unterwelt auf sich gezogen hat.
In diesem ersten Teil erledigt der Ex-Boxer, Kriegsveteran und abgebrühte Kleinkriminelle Slick seinen letzten Raubüberfall für seinen Boss, als er Caprice, einer rothaarigen Schönheit begegnet. Wie die Leser rasch erkennen, gibt es eine Vorgeschichte zwischen der Burlesque-Tänzerin Caprice und Slick. Vor Jahren war er als Soldat in den krieg gezogen und ließ Caprice zurück, die nicht länger auf ihn warten wollte und den Umwerbungen des Unterweltbosses Rex erlag. Die Begegnung ist somit auch der Beginn des Spiels mit dem Feuer.
Der in der Schweiz geborene Zeichner Enrico Marini nahm sich als Vorbild für den Stil seines Albums den von Frank Millers Sin City, ganz in schwarzweiß gehalten, mit roten Farbklecksen, die die Szenen umso dramatischer beleuchten. Großen Wert legte Marine auf detailgetreue Zeichnungen, die die Atmosphäre von New York in den 1950er einfangen, und die Dynamik und die Brutalität der Unterwelt zeigen.
Anfänglich dachte Slick noch, er könnte sich mit seinem letzten Raubüberfall von seiner Schuld bei Rex frei kaufen, doch weit gefehlt. Sein Verhältnis zur Femme fatale Caprice kompliziert die Sache und er muss ein Angebot von Rex annehmen, das er nicht ablehnen kann.
Noir Burlesque ist auf Deutsch im Carlsen-Verlag erschienen.