Alle Beiträge von Mario Herger

Eine Blume als Kontrapunkt in Mondrians Atelier

Manchmal legt man ein Album deshalb mehrmals zur Seite, mit dem Wunsch, den Genuss zu verlängern und das Ende der Geschichte hinauszuzögern. Mit diesem Comic zu einer Episode aus dem Leben des niederländischen Malers der Moderne, Piet Mondrian, lassen uns der französische Szenarist Jean-Philippe Peyraud und der italienische Zeichner Antonio Lapone in diese eintauchen und mitfühlen.

Der als Einzelgänger dargestellte Mondrian verbringt seine geringe freie Zeit beim Tanzen, verweigert sich aber sonstigen Gefühlsregungen oder gar der Liebe. Die Farbe grün hasst er und Frauen benutzt er nur zum Tanzen und käuflichen Sex.

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Die Schlange und der Kojote

Ein Kojote, ein heruntergekommener Campingwagen und ein Landstreicher tingeln in den 1970er Jahren durch die Wüstenlandschaft und die Canyons in Arizona und Nevada. Hippie ist es keiner, denn dazu fehlen die Blumen, die langen Haare und die Gitarre.

Wer Joe einmal war erfahren wir erst langsam, als sich ein paar finstere Gestalten auf seine Fersen machen. Als ehemaliger Mafiaboss, der, nachdem er seine Partner und Feinde verpfiffen hat, nun unter dem Zeugenschutzprogramm der US Regierung steht, muss er auf der Hut sein. Doch der Mord am einzigen Kronzeugen für einen weiteren Prozess zwingt Joe in die Vergangenheit zurückzukehren und sein Camperleben zu verlassen. Doch genau darauf warten seine Feinde.

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Die Unverschämtheit der Hunde

Der Graf de Dardille hat ein kleines Problem. Seine Frau, die Gräfin Amélie de Figule, verlangt nach nur sechs Monaten Ehe die Scheidung. Es bleibt dem Grafen nichts anderes übrig, als seinen Freund, den Marquis, um Rat zu bitten. Was ist der Grund für die zerrüttete Ehe? Dem ausgemusterten Offizier und Schlachtenlenker will es einfach nicht gelingen, im gemeinsamen Bett seinen ehelichen Verpflichtungen nachzukommen.

Das Ehebett wird das Schlachtfeld des kommenden Jahrhunderts sein.

Verständlich, dass die Gräfin in dieser Tragikomödie in vier Akten dem nicht länger tatenlos zuschauen will. Sie will Kinder, und vermag der ihr Angetraute sie nicht zu schwängern, will sie die Annullierung der Ehe erreichen, um ihr Glück in einer neuen Ehe mit einem fähigen Manne zu versuchen.

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Ätsch, ich lebe noch!

Was typischerweise nur die Lektüre von Richtern, Polizei und Staatsanwälten ist, wurde 2006 zum unerwarteten Bestseller. Zuerst in Italien und dann weltweit stürmte das Erstlingswerk Gomorrha von Roberto Saviano die Bestsellerlisten. Darin schilderte der Neapolitaner aus eigener Erfahrung und mit viel Recherche das Wirken der Mafiaorganisation Camorra in seiner Heimatstadt und nannte die Anführer und Täter bei vollem Namen.

Wegen dieser Aufmerksamkeit wurde er zum Ziel der Mafia und lebt seither unter ständigem Polizeischutz. Und übers dieses, sein eigenes bedrohtes und isoliertes Leben schildert der Comic “Je suis toujours vivant” (“Ich bin immer noch am Leben”), vom Zeichner Asaf Hanuka eindrucksvoll in Szene gesetzt.

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#19 Ewa Kasp – “Oida, man darf sich nix scheiß’n”

Ewa Kasp ist Schauspielerin, die in Paris, New York, Toronto gelebt hat und jetzt wieder in Wien wohnt.

Vor 5 Jahren behandelte sie ihr Heimweh nach Wien, indem sie ein Video aufnahm, das mit mehreren Millionen Zugriffen viral gehen sollte. Die Erklärung des Begriffs Oida katapultierte sie in die Herzen der Österreicher.

Woher sie eigentlich stammt, wie sie in die Schauspielerei kam, was ihre nächsten Pläne sind, dass sie eigentlich besser kocht als ihre Videos vermuten lassen, und was sie jungen Schauspielinteressierten empfiehlt, das besprechen wir in diesem Podcast.

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Knallt Ramirez doch endlich ab!

Der stumme Staubsaugermechaniker Jacques Ramirez will nichts anderes, als in Ruhe seinen Job zu machen. Und den macht er sehr gut. Dafür wird er nach Jahren in seiner Firma Robotop zum Mitarbeiter des Jahres ernannt, kurz bevor das Gebäude samt seinem Chef und den dort versammelten Journalisten in die Luft fliegt.

Ramirez wurde von seiner dunklen Familiengeschichte eingeholt, mit der er nie etwas zu tun haben wollte und einen ganz andere Weg beschritten hatte. Doch ein mexikanisches Drogenkartell, ein kaltblütiger Killer und die beiden Thelma & Louise-Charaktere Chelsea Tyler und Dakota Smith kreuzen seinen Weg und hinterlassen eine blutige Spur. Doch ganz so unbescholten ist auch Jacques Ramirez Vergangenheit nicht und die Geschichte verkompliziert sich.

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#18 Martin Rauchbauer – Kunst, Kultur und Konsul

Martin Rauchbauer ist ehemaliger Journalist und Diplomat. Er lebt und arbeitet in San Francisco.

In diesem Gespräch mit Martin gehen wir auf die besondere Bedeutung des Silicon Valley und der Notwendigkeit eines österreichischen Konsulat ein. Martin hat dieses gegründet und schildert von den Anfängen, den Zielen, und den Österreichern die hier vor Ort leben und wie sich deren Mindset unterscheidet. Martin stammt aus Eisenstadt im Burgenland, und fing nach Schule und Studium als Journalist für den ORF und das Magazin Format an, bevor er dann im Außenministerium seine Karriere als Diplomat begann. Er erzählt uns auch über die Bedeutung von Österreich als Land der Kunst und Kultur im Ausland, und was er da im Silicon Valley so vorfand.

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Ein Mörderischer Herbst an der Somme

Ein Industrieller wird an seinem eigenen Blut erstickt auf einer gestrandeten Yacht gefunden, und die Polizei tappt im Dunkel. Denn eigentlich war Alexandre de Breucq bei allen beliebt.

Inspektor Broyan, von der Pariser Polizei macht sich auf die Suche nach dem Mörder und stößt dabei auf immer tiefere Abgründe des getöteten und wird dabei mit seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert.

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Ein Magazin fürs zarte Männergemüt

Wer The New Yorker oder The Chicagoan als Magazinliebhaber des jazz-Zeitalters wegen ihrer exzellenten Berichte und der künstlerischen Titelblätter schätzt, wird an der zweibändigen Comicalbumserie Gentlemind viel Freude haben.

Die Geschichte spielt in den 1940er Jahren, wo das Showgirl Gina Navit dem aufstrebenden Illustrator Arch Parker als Muse und Liebe dient. Von Geldsorgen geplagt entscheidet sich Arch zur Kriegsberichterstattung nach Europa zu gehen. Gina, die sich vor Verehrern nicht retten kann, bricht das Herz und heiratet den reichen Unterhaltungsmagnaten Powell. Als dieser stirbt, erbt Gina seinen Besitz, inklusive ein dahin siechendes Herrenmagazin, das sie durch eine erfolgreiche Veränderung der Berichte und Grafiken zum Erfolg wird.

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Trockenreinigung im Regen

Der Einzelgänger François arbeitet für einen Wäschereinigungsdienst als Botenfahrer und führt ein sehr unaufgeregtes und routiniertes Leben. Sein glücklichster Augenblick des Tages ist der Besuch bei der alleinerziehenden Maryvonne, die einen Zeitungsstand betreibt und bei der François seinen Lottoschein abgibt und die Zeitung kauft.

Seit 17 Jahren spielt er dieselben Lottonummern und verspricht Maryvonne und ihrer an Asthma erkrankten Tochter von seinem Lottogewinn, auf den er jedes Woche aufs Neue hofft, eine Wohnung am Meer zu kaufen. Seine Routine ändert sich, als er einen neuen Fahrer namens Alain einschulen soll, der ihm einige Nerven kostet. Als sie dann noch eine Lieferung an einen außerhalb Paris gelegenen Ort machen müssen, kippt François ganzes Leben mit einem Schlag.

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