Schon letztes Jahr stellte ich ein paar Bücher vor, die ich während des ersten Pandemiejahres 2020 gelesen habe, und 2021 konnte ich eins drauflegen. Die Pandemie ist immer noch da, neue Varianten kommen und dominieren, und das lässt Zeit zum Lesen.
So habe ich dieses Jahr 87 Sachbücher, 109 (zumeist französische) Comics, ein paar Bildbände, Kinderbücher und jede Menge Magazine gelesen. Auch habe ich auf ebay etwa hundert alte Micky Maus-Hefte erwarben, die ich zur Hälfte durch habe.
Die (fast) gesamte Liste der Comics und Bücher habe ich auf Librarything stehen, wo ich seit Jahren diese Inhalte pflege.
Bücher sind ein wichtiger Bestandteil meines Seins, ja ich möchte sogar sagen, ich definiere mich durch sie. Nicht nur lese ich schon seit früher Jugend gerne, seit fast zwei Jahrzehnten schreibe ich auch Bücher, im Schnitt eines pro Jahr.
Seit zwei Jahren führe ich eine eigene Liste (als Google Sheet und nun auch auf Librarything), welche Bücher und Magazine ich gelesen habe. 2019 kam ich dabei auf einen Stand von 216 Büchern, Comics und Magazinen, geordnet nach Kategorien: 117 Comics (vorwiegend französische) und 56 Sachbücher, ein paar Biographien, Bildbände und sogar Kinderbücher. Die meisten las ich auf meinen Reisen, und davon gab es 2019 so einige. Insgesamt 10 mal war ich in Europa, und auf jedem Trip konnte ich zwei bis vier Sachbücher lesen. Und ja, ich schleppe die Bücher wirklich in gedruckter Form mit mir herum, nicht in digitaler. Und sie zieren meine Wohnung. Ich habe wohl an die 3.000 Bände auf zwei Zimmer über sieben Regale verteilt.
Als Autor sind Bücher auch Arbeitsunterlagen und Inspiration. Wie ein Filmemacher Filme schaut, Künstler selbst Galerien und Aufführungen besuchen, genauso muss ein Autor lesen. Ich selbst lese zwischen zwei und vier Stunden täglich, und dieselbe Stundenzahl wende ich beim täglichen Schreiben auf. Unter normalen Umständen wäre ich dabei ein Kaffeehausliterat, der Bücher im Kaffeehaus liest und schreibt. Dieses Jahr war das nur von zuhause möglich, trotzdem erhalte ich mir den Kaffeehaus-Vibe mit artgerechter Anrichtung meines Kaffees im Wiener Stil.
London im 19. Jahrhundert muss ein Sündenpfuhl gewesen sein, in dem sich Mörder und Totschläger und sonstige dunkle Verbrecher sich ein Stelldichein gegeben haben müssen. So jedenfalls, will man der Kriminalliteratur aus dieser Zeit Glauben schenken.
Zu Londons Glück beherbergt die Stadt aber einen aussergewöhnlichen Schrecken der üblen Burschen, und dieser ist uns wohl bekannt. Sherlock Holmes mit seiner scharfen Logik und seinem etwas einfältigen Sidekick Watson – ein Doktor, nicht weniger – legen den Halunken in vielen Geschichten das Handwerk.
Kein Wunder, dass mehr als 130 Jahre nach dem ersten Auftritt dieses Gespannes aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle die Geschichten noch immer faszinieren und Neuinterpretationen hervorbringen. Das Comicalbum Im Kopf von Sherlock Holmes (Originaltitel: Dans la tête de Sherlock Holmes) führt den Leser in anderer Weise an die Figur heran. Wir können buchstäblich die Gedankengänge Holmes in seinem Kopfe sehen und wie er den Fall der skandalösen Eintrittskarte anhand der Indizien analysiert und löst.
Das Morgenland und das dunkle Russland kommen in diesem entzückenden Comicalbum zusammen, das vom alternden Teppichhändler Fedor handelt, der durch die Weiten des Landes zieht, vor dem die moderne Zeit nicht halt gemacht hat. Die moderne Zeit ist in Form von Parkett- und Holzfußböden in die Häuser gezogen – eine Entwicklung, die Teppiche, die vor der Kälte von Stein- oder Lehmboden schützten, langsam überflüssig macht.
Doch noch mehr Sorgen bereiten Fedor Stirnrunzeln: er spürt sein Alter und ihn bekümmert, dass er keinen Nachfolger für seine Profession hat. Da läuft ihm der junge Danil auf der Flucht vor den Häschern des BojarenNazar Alymoff vor den Schlitten. Weil er den Lieblingswindhund der Herrschers getötet hat, droht ihm die Todesstrafe. Fedor reagiert instinktiv, bereitet einen fliegenden Teppich aus und sucht mit Danil – seine anderen Teppiche zurücklassend – in die Weite.
Man möchte es kaum glauben, aber es sollte 150 Jahre dauern, bis religiöse Texte oder Pamphlete endlich von weltlichen Druckschriften in der Auflagengröße abgelöst wurden. Seit der Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg zählten vor alle die Bibel und Martin Luthers Pamphlete zu den Bestsellern. Luther war so populär, dass damals ein Drittel aller Druckschriften aus seiner Feder stammten.
Anfang des 17. Jahrhunderts begann sich eine neue Gattung an Schriften zu etablieren, nämlich der Roman. Der erste belletristische Bestseller der gedruckten Buchgeschichte war Don Quijote von Miguel de Cervantes. Der trauriger Held der Erzählung ist uns mit seinem Kampf gegen die Windmühlen und seinem treuen Diener Sancho Panza auch vier Jahrhunderte später noch wohl bekannt.
El Buscón
Cervantes Roman inspirierte eine Reihe von Autoren und 1626 erschien in Spanien Die Geschichte und das Leben des Schwindlers genannt Don Pablos, Vorbild für Vagabunden und Elendige (Originaltitel: Historia de la vida del Buscón, llamado Don Pablos, ejemplo de vagamundos y espejo de tacaños) von Francisco de Quevedo.
Gelegentlich fällt einem ein Werk in die Hände, das man nur mit Ehrfurcht und mit Fingerspitzen berühren möchte und das eine Geschichte erzählt, die mit viel Feingefühl berührt. In der Kinderbuchabteilung des Buchgeschäftes Librairie Kléber im elsässischen Strasbourg stieß ich das Kinderbuch Midi Pile, das die Abenteuer des kleinen Hasen Jacominus Gainsborough erzählt.
Rébecca Dautremer ist die einzigartige Erzählerin und Künstlerin hinter den Erlebnissen von Jacominus und hat sie in einem ersten Kinderbuch Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough uns bereits nähergebracht. Mit Midi Pile nimmt sie die LeserInnen an der Hand zu einer ganz wunderbaren Fortsetzung seiner Abenteuer. Das Buch ist durchgehend in koloriertem Scherenschnitt gehalten und führt uns aus der Perspektive des kleinen Hasen durch die Geschichte.
Zu den wichtigsten Tätigkeiten eines Autors und Redners zählt neben dem Schreiben, mit Leuten sprechen, Podcasts anhören und Vorträge halten vor allem eine Aufgabe: Lesen. Und zwar sehr viel lesen.
Schon als Kind vergrub ich mit in Comics aus dem Romantauschgeschäft und Zeitungen, auch wenn ich letztere offiziell gar nicht lesen durfte. Mein Vater wollte anfänglich nicht, dass ich sie lese, meine Mutter steckte sie mir aber immer heimlich zu. Bis zu dem Tag, wo mir dann mein Vater zum ersten Mal die Zeitung offiziell überreichte und ich sie somit nicht mehr im Verborgenen lesen musste.
Kein Wunder, dass in der Familienwohnung, die wir Anfangs der 80er Jahre in Wien im bezogen, dann plötzlich die Bücherregale und Familienbücher den Weg in mein Zimmer gefunden haben. Das Sammeln hat nicht aufgehört, sondern hat mit der Zeit immer mehr an Dynamik gewonnen. Heute habe ich eine Bibliothek, die sicherlich um die 3.000 Bücher umfasst. Ordnung gibt es recht wenig, zumindest aber pflege ich seit einigen Jahren eine Online-Liste, die aktuell vermutlich knapp ein Drittel meiner Bücher umfasst.
Seit Jahren lese und sammle ich Comics. Begonnen hat das – wie sonst – in der Kindheit, wo wir einmal die Woche in ein Romantauschgeschäft gehen durften und gegen zehn mitgebrachte alte Comics zehn andere alte Comics um 10 Schilling tauschen durften. Die meisten Comics hatte ich noch am selben Tag verschlungen.
Was ich damals nicht so verstand war, dass viele der getauschten Comics eigentlich Comichefte waren, wo von einem Comicalbum nur ein paar Seiten abgedruckt waren. Also anstatt einer ganzen Schlumpfgeschichte waren gerade mal vier oder acht Seiten aus einem üblicherweise 40-60-seitigen Album abgedruckt.
Das Comiclesen schlief aber als Teenager ein, und ich hörte damit auf. Erst als Erwachsener stieß ich im französischen Orléans auf einen Comicladen, der zu meiner Überraschung nicht von Kindern, sondern vor allem von Erwachsenen besucht wurde. Ich blätterte mich durch eine Reihe von Alben bis ich über eine Seite stolperte, die ich aus der Französischklasse im Gymnasium kannte. Eine ursprünglich im legendären Comicmagazin Pilote abgedruckte Doppelseite von Marcel Gotlieb war dort in einer Gesamtausgabe drin.
Auf zwei Dinge ist man als Autor nicht so wirklich vorbereitet. Einerseits die Tatsache, dass Leser eine Widmung im Buch haben wollen, andererseits die Frage, wie ich vorgehe um meine Bücher zu schreiben. Für erstere Bitte habe ich mir eigene Faserstifte angeschafft (Kugelschreiber eignen sich nicht wirklich dafür), und für die zweite Frage raffe ich mich nun endlich auf, diesen Beitrag zu verfassen.
Also, wie mache ich das, das Bücher schreiben? Bislang habe ich 12 Bücher geschrieben und aktuell zwei Bücher in Vorbereitung. Für eines habe ich bereits einen Verlag und ein Abgabedatum, für das andere noch nicht.
Von den 12 Büchern sind sechs in einem Verlag erschienen, und die anderen sechs habe ich auf Amazon mit Createspace eigenverlegt. Dazu aber später noch mehr.
Mein Prozess ist für mich der geeignetste, und ich möchte nicht den Eindruck erwecken, er sei der einzig richtige. Jeder/Jede hat seinen/ihren einen Arbeitsstil, aber es kann helfen zu verstehen wie andere Autoren arbeiten um sich Tricks abzuschauen.