Gelegentlich fällt einem ein Comicband in die Hände, wo man sich fragt, wo dieser wohl all die Jahre gesteckt hat? So ging es mir mit Pico Bogue, einer Comicserie eines Jungen, seiner Familie und seinen Freunden, die von Zärtlichkeit und Witz geprägt ist, und die neunmalklugen Protagonisten in Kontrast zur Welt der Erwachsenen stellt.
Dass der Stil vom Zeichner Alexandris Dormal dem von Sempé ähnelt, der u.a. mit den Illustrationen zum Der kleine Nick bekannt ist, erleichtert die Sache. In Kombination mit den gefühlvollen und heiteren Geschichten der Szenaristin Dominique Roques ergibt sich eine sehr süßes Gesamtwerk.
Schon die erste kurze Geschichte (siehe Abbildung) zeigt das anschaulich. Pico philosophiert bei einem Stück Kuchen mit seiner kleinen Schwester, ob sich die Liebe gleicht. Ist die Liebe zu einem Mädchen vergleichbar mit der zu einem Stückchen Kuchen? Seine Schwester meint, dass es so sei, und lenkt ihren Bruder ab. Als Pico sich wieder umdreht, sieht man ihr Mäulchen mit Kuchen beschmiert, und auf seinem Teller gähnt die Leere, wo vorher derselbe Kuchen war. Mit weisen Worten schließt sie die Diskussion zur Liebe ab:
Gibt es Unterschiede in der Liebe? Knirpse philosophieren zu Tiefschürfendem weiterlesen