Wer The New Yorker oder The Chicagoan als Magazinliebhaber des jazz-Zeitalters wegen ihrer exzellenten Berichte und der künstlerischen Titelblätter schätzt, wird an der zweibändigen Comicalbumserie Gentlemind viel Freude haben.
Die Geschichte spielt in den 1940er Jahren, wo das Showgirl Gina Navit dem aufstrebenden Illustrator Arch Parker als Muse und Liebe dient. Von Geldsorgen geplagt entscheidet sich Arch zur Kriegsberichterstattung nach Europa zu gehen. Gina, die sich vor Verehrern nicht retten kann, bricht das Herz und heiratet den reichen Unterhaltungsmagnaten Powell. Als dieser stirbt, erbt Gina seinen Besitz, inklusive ein dahin siechendes Herrenmagazin, das sie durch eine erfolgreiche Veränderung der Berichte und Grafiken zum Erfolg wird.
Die Sache kompliziert sich, als Parker vom Krieg zurückkehrt. Seine Titelillustrationen machen das Magazin zum Verkaufsschlager, doch die Beziehung zwischen Arch und Gina bleibt melancholisch.
Die Alben sind erinnern grafisch an den Stil des Chicagoan (von dem übrigens nur eine vollständige Sammlung existiert) angelehnt, in der die Eleganz und der Schwung der Jazzmusik zum Vorschein kommt. Der Aufstieg und der Fall des Magazins sind Metaphern für das Leben der Protagonisten.
Die Bände sich im Verlag Dargaud erschienen und kosten jeweils 18 Euro.
Ein Gedanke zu „Ein Magazin fürs zarte Männergemüt“